6 Ideen für migränefreiere Feiertage
Die Feiertage sind ja eigentlich super und wir freuen uns meist drauf- aber kennst du das auch, dass da so eine kleine Stimme in dir sagt: "Poah, ist aber auch oft so anstrengend an Weihnachten..." Falls es dir auch so geht, bist du damit absolut nicht alleine. Die meisten Migräniker, die mir begegnen, empfinden die Feiertage als durchaus herausfordernd- und das liegt als Migränebetroffener z.B. daran:
Das alles ist anstrengend für unser Migränehirn. ABER: Es hilft dir, das zu wissen und dich darauf aktiv vorzubereiten- ohne in Panik zu verfallen.
1. Treffen mit vielen Menschen &
Reizen: bestenfalls auf einen Tag beschränken. Die meisten von uns mögen Treffen mit vielen
Menschen- finden sie aber parallel anstrengend, da viele Reize, z.B. geistiger Input, Lautstärke und vieles mehr. Je gebündelter du das Ganze für dich planst, umso besser. Eine Komponente ist
auch, dass dein Köpfchen dann bereits im Vorhinein weiß "Ah, morgen kann ich mich ausruhen & muss nicht funktionieren!" Du schaffst dir Raum- und allein dieses Wissen um den
bevorstehenden Freiraum in Kombination mit den gemanagten Reizen macht es uns zumeist deutlich leichter.
2. Plan B: Falls es dir zu viel wird! "Ach, das wird schon hinhauen!", denken wir oft. Und eigentlich wissen wir, dass es das wahrscheinlich nicht wird. Also sei ehrlich zu dir selbst
und geh direkt mit einem Plan B ins Rennen. Der erweist sich oft als Gold wert! Der Gang aufs Klo, wenn dir der Trubel zu viel wird, ist ein Klassiker. Du
könntest als "Notlüge" auch was im Auto vergessen haben, was du mal eben holen musst. Nutze diese Auszeiten für dich, z.B. mit ein paar Atemzügen, einer Gehmeditation. Alles was dir gut tut, ist
erlaubt!
Vorsicht Falle: Spaziergänge eignen sich wunderbar für einen freieren Kopf- nur ist es
gerade an Weihnachten so, dass sich häufig die ganze Verwandschaft begeistert anschließt und es mit dem ruhigen Moment alleine nichts wird.. also lieber nicht groß ankündigen
3. Bedürfnisse äußern: "Nein" ist auch an X-mas
ein ganzer Satz. Natürlich wollen wir insbesondere an den Feiertagen nicht unseren Lieben vor den Kopf stoßen. Aber manchmal geht es nicht anders,
vorallem, wenn du sonst mit deiner Gesundheit bezahlst. Lasse dich also auch an X-mas nicht zu voreiligen "Ja's" hinreißen :-)
Tipp: Erbitte dir z.B. lieber Bedenkzeit und sage "Da habe ich heute nicht
so recht einen Kopf für, wie wäre es, wenn wir das in Ruhe im neuen Jahr besprechen?" Lege dir vorab 1,2 solcher Sätze zurecht, denn sonst fallen sie dir im Bedarfsfall meist nicht
ein.
4. Me-Time
einplanen: Erst recht an den Feiertagen! Ich weiß, an Weihnachten wollen viele Familien am Liebsten den ganzen
Tag zusammensein. Und dann streitet man nicht und geht sich null auf die Nerven. Ähm ja, das ist eben das Problem- warum sollten wir weniger Freiraum als sonst benötigen? Nur weil Weihnachten
ist? Dein Migränehirn braucht genauso seine Zeit zum Verarbeiten. Also gönn es ihm.
Tipp: Suche dir vorab Timeslots raus, die du für dich selbst beanspruchen möchtest.
Insbesondere wenn du Kinder hast, solltest du das vorab sauber planen. Sonst "opferst" du deine Me-Time nachher wieder schneller als du "Weihnachtsmann" sagen kannst. Und denk dran: Auch 5-10
Minuten Me-Time sind besser als gar keine!
5. Routinen: Ja bitte, aber...! Wie du bestimmt weißt, sind Routinen wichtig für dein Migränehirn. Und nun ist an Weihnachten plötzlich alles anders.. Klar, macht ja auch Spaß, mal ein bisschen feiern, lange
ausschlafen, richtig ungesund schlemmen. Und all das ist wichtig für uns! Das sollen und wollen wir auch so machen! Die Idee lautet an dieser Stelle: Denk kleiner, nicht größer!
Tipp:Jede noch so kleine Routine, die du aufrecht erhalten kannst, ist prima- aber stress dich bitte nicht damit. Zur selben Zeit
aufstehen ist toll, aber auch nur, wenn du es schaffst. Oder deine Eltern essen 3x am Tag warm und du höchstens 1x? Dann iss 2 Mahlzeiten mit und lasse eine aus.. Spiel ein wenig mit deinen
Routinen hier! Was kannst du "ausdehnen", was verkürzen? Und was muss unbedingt so bleiben, wie es sonst auch ist?
6. Anreise: Never underestimate a
break: Für viele ist Weihnachten (leider) auch Reisezeit. Das geht mir ebenso und ich empfinde es genau wie die meisten Migräniker als sehr kapazitätenraubend. Dennoch
können und wollen wir natürlich nicht alles absagen müssen. Gerade das Reizmanagement bei der An-& Abreise ist aus meiner Sicht deshalb besonders wichtig. Möglichst stressfrei soll sie sein,
klar. Das liegt natürlich nicht immer gänzlich in unserer Hand, dank Stau oder der deutschen Bahn. Für den Fall des Falls sind Ohrenstöpsel & Schlafmaske in meinem Handgepäck immer
griffbereit.. Aber spätestens wenn du ankommst- und dein Migränehirn die Anreise schon anstrengend fand- wie sinnvoll ist es dann z.B. direkt aus dem Auto zu steigen und zur
Familienfeier mit 20 Leuten zu gehen? Wo noch mehr Reize auf dich warten?
Tipp: Steuere aktiv gegen! Was brauchst du nach der Anreise? Ruhe? Eine aktive Pause, in
der du dich bewegst? Überlege hier ganz konkret, wie du deine Batterien nach der Reise auftanken möchtest, denn sonst bist du nachher evtl. fix & fertig- und wo das hinführt, wissen wir
ja..