Ob wegen Migräne oder wegen was anderem- unser Leben läuft nicht immer wie geplant. Und nein, das geht Therapeuten, Coaches oder anderen Experten auch nicht anders. Ich mache diese Erfahrung dieses Jahr leider auch sehr praktisch:
Mein Lebensgefährte musste sehr überstürzt wieder in seine Heimat Dänemark zurückziehen. Und unsere wundervolle Hündin Gracie ist mit ihm gezogen und genießt nun ihr Leben in der windigen, neuen Heimat. Ganz ehrlich? Das war so nicht geplant- und zu diesem Zeitpunkt schon gar nicht. Ich also erstmal in Deutschland, er mit Hund in Dänemark. Nichts ist klar, nicht ist sicher, nichts ist planbar. Ui.
Also, wie geht man mit so einer schweren Situation am Besten um?
1.) Hello Angst!
Ich bin kein besonders mutiger Mensch und Angst hat mich in vielen Situationen meines Lebens begleitet. Dennoch mag ich sie immer noch nicht besonders ;-) Aber ich habe gelernt zu akzeptieren, dass so eine Situation mir Angst machen darf. Denn das ist völlig normal. Veränderung fällt den meisten von uns schwer- erst recht, wenn sie uns "aufgezwungen" erscheint. Der Wunsch nach Sicherheit ist so grundlegend in uns verankert, da machen uns plötzlich aufploppende Optionen erstmal Angst. Logo. Hat mein Hirn früher so gelernt. Aber ich hab mittlerweile auch gelernt: Wenn ich mich traue und näher hingucke, fange ich an, immer mehr Optionen zu entdecken, die sich gut anfühlen und die Angst zurücktreten lassen. "Angst" heißt auf dänisch übrigens "frygt". Wichtiger: Vertrauen heißt "tillid".
2.) Wie gehts so, Trauer?
Auch so ein Gefühl, auf das ich nicht stehe und dass mich momentan öfter besucht: Trauer. Viele von uns verbinden Trauer mit Tod oder Verlust von Lebewesen. Doch ein Verlust kann viel mehr sein: Die Arbeitsstelle, die man verliert. Eine Freundschaft, die zerbricht. Oder die Erkenntnis, dass die Vision der eigenen Zukunft der Realität nicht standhält. Für mich heißt es gerade vorallem: Zu verstehen und zu erfühlen, dass da plötzlich Leere ist. Wenn 2 gehen, die man sehr liebt- und auch wenn es nur örtlich ist und nicht für immer- dann bleibt da dennoch eine große Lücke zurück -und in Gracies Fall sehr viele Hundehaare. Und das darf sein. Denn nur so kann ich diesen Raum wieder füllen: Mit neuen Visionen, die entstehen. Mit Ideen, die sich entwickeln. Und da beginnt es langsam in mir zu sprießen. Auch wenn die Trauer immer wieder wellenmässig vorbeikommt.
3.) EMDR, ja bitte.
Wenn du glaubst, dass ich EMDR nur erfolgreich in der Arbeit mit meinen Kunden verwende, dann täuschst du dich gewaltig. Gerade in so einer herausfordernden Situation wie jetzt packe ich auch privat alle Stabilisierungs-Tools aus meinem Werkzeugkasten aus, die mir weiterhelfen können. Und EMDR ist aus meiner Sicht die beste Option, um emotional Belastendes gut zu verarbeiten. Natürlich nutze ich das auch für mich selbst! Meinem Hirn hilft EMDR gerade weiter, die vielen Reize in die richtigen Schubladen zu packen. Nicht zu verdrängen, sondern sauber zu verarbeiten. So dass Lösungen entstehen können- und mein Körper nicht mit Migräneattacken auf die emotionalen Trigger reagieren muss.
Wenn du mehr zu EMDR wissen willst und wie es auch dich in deinem Alltag unterstützen kann, dann schreib mir!
Fragen, die du dir jetzt vielleicht stellst:
- Ziehst du nach Dänemark? Nein, aber Stand jetzt werde ich zwischen Köln und Dänemark pendeln.
- Coachst du auch aus Dänemark oder nur in Köln? Ich coache dich wie bisher entweder live in Köln oder online. Einen Teil meiner Online-Coachings werden aber von Dänemark aus stattfinden. Dann siehst du bestimmt mal Gracies feuchte Hundenase am Bildrand. ;-)
- Hast du Tipps für Dänemark? Und ob. Ich war in meinem Leben vermutlich mittlerweile mehr als 30 Mal in Dänemark und erlebe es nun durch das Verstehen der Sprache und meine dänische Familie noch einmal ganz neu. Solltest du nach Dänemark reisen wollen- schreib mir gerne für Tipps oder vielleicht kriegen wir ja sogar ein Treffen vor Ort hin? Dänemark bietet nicht nur fabelhaftes Essen - es ist auch sonst definitiv eine Reise wert.
- Bietest du auf Dauer Reisen nach Dänemark an? Wer weiß, was mir in der Zukunft alles für Angebote einfallen, um meiner Migräne-Community eine Auszeit dort zu ermöglichen... Ich nehme mir den Raum und warte, was da kommt. Dänen vertrauen dem Leben übrigens oft viel leichter als wir Deutschen, "tillid" ist da mal wieder das Stichwort.
P.S. Mehr über emotionale Trigger und wie du damit immer besser umgehen kannst, lernst du übrigens auch in meinem Onlinekurs.